Die im Oktober 2023 veröffentlichten neuen AGB für Microsoft-Dienste lösten in der IT-Welt einen Aufschrei aus. Der Grund war ein Absatz, in dem es hieß, dass mittlerweile alle Microsoft-Dienste auf künstlicher Intelligenz basieren. Diese K.I. soll dazu dienen, Urheberrechtsverletzungen zu erkennen. Dazu gehören Dinge wie Musik, Filme, Grafiken, E-Books und natürlich auch Software. Falls diese K. I. Urheberrechtsverletzungen auf dem System erkennt, sollten diese Dateien automatisch vom „System“ gelöscht werden. Derzeit ist nicht klar, ob diese Regel für die eigene lokale Festplatte oder nur für die Dateien in der Microsoft Cloud gilt. Microsoft hat außerdem erklärt, dass Benutzer, die gegen die Urheberrechtsbestimmungen verstoßen, künftig von allen Microsoft-Diensten ausgeschlossen werden sollen.
Dieser Ausschluss hat verschiedene ‘Geschmäckle’. Die ersten Fragen, die mir in den Sinn kommen, sind: Was passiert mit kostenpflichtigen Abonnements wie Skype? Werde ich gesperrt und anschließend wird mein ungenutztes Guthaben zurückerstattet? Ein noch schlimmeres Szenario wäre, dass ich möglicherweise auch all mein Guthaben und digitale Käufe wie den Zugang zu Spielen und anderen Dingen verliere. Oder sind kostenpflichtige Abonnements davon nicht betroffen? Bisher ist dieser Teil nicht klar.
Wer ein Apple Nutzer ist und denkt, dass dies keine Auswirkungen auf Applegeräte hat, sollte sicherstellen, dass keine Microsoft-Dienste verwendet werden. Möglicherweise wissen sie nicht, dass dieser zu Microsoft gehört. Nicht jedes Produkt enthält den Firmennamen. Denken Sie darüber nach, denn wer weiß, ob diese Produkte Ihr System ausspionieren. Einige Anwendungen wie Skype, Teams, Edge Browser und Visual Studio Code sind auch für andere Plattformen wie Apple und Linux verfügbar.
Microsoft besitzt außerdem die Quellcode-Hosting-Plattform GitHub und ein soziales Netzwerk für Spezialisten namens LinkedIn. Mit Office 360 können Sie die gesamte Microsoft Office Suite per Webbrowser als Cloud-Lösung nutzen und alle Ihre Dokumente werden in der Microsoft Cloud gespeichert. Dieselbe Cloud, in der US-Regierungsinstitutionen wie die CIA, die NSA und viele andere ihre Dateien aufbewahren. Nun, es scheint wohl ein sicherer Ort für alle Ihre Gedanken zu sein, die in ein Office Dokument niedergeschrieben wurden.
Dieses kleine Detail zu Office-Dokumenten führt uns zu einer weiteren Randbemerkung in den neuen Geschäftsbedingungen von Microsoft. Der Kampf gegen Hassrede. Was auch immer das heißt. Öffentliche Beleidigungen und Verleumdungen werden seit jeher vom Gesetzgeber strikt als Straftat behandelt. Es ist kein Kavaliersdelikt, der mit einem kleinen Bußgeld geahndet wird. Daher ist mir nicht klar, was dieses ganze Gerede über Hassreden bedeutet. Vielleicht ist es ein Versuch, eine öffentliche Zensur der Meinungsfreiheit einzuführen.
Aber zurück zum Randhinweis der Microsoft-Nutzungsbedingungen zu Hassreden. Microsoft hat so etwas geschrieben wie: Wenn Hassreden festgestellt werden, wird der Benutzer verwarnt und wenn die Verstöße mehrmals auftreten, wird das Microsoft-Konto des Benutzers deaktiviert.
Wenn Sie vielleicht denken, dass dies nur etwas ist, was jetzt bei Microsoft passiert, seine sie sich im klaren, dass viele andere Unternehmen ebenfalls daran arbeiten, solche Bestimmungen für ihre Produkte einzuführen. Die Kommunikationsplattform Zoom beispielsweise beinhaltete auch K. I. Techniken, um die Benutzerkommunikation zu ‘Trainingszwecken’ zu beobachten.
Bei all diesen Neuigkeiten stellt sich eine große Frage, die beantwortet werden muss: Was kann ich selbst tun? Die Lösung ist einfach. Verlassen Sie das digitale Universum und gehen Sie zurück in die reale Welt. Schalten Sie das Gehirn wieder ein. Benutzen Sie Stift und Papier, zahlen Sie bar, lassen Sie Ihr Smartphone zu Hause und dort niemals auf dem Nachttisch. Wenn Sie es nicht verwenden, schalten Sie es aus! Treffen Sie Ihre Freunde, wann immer es möglich ist physisch und bringen Sie dazu nicht Ihr Smartphone mit. Es wird keine Regierung, keinen Präsidenten und keinen Messias geben, die eine Veränderung herbeiführen wird. Es ist an uns, dies zu tun.

Zu argumentieren, dass Privatsphäre für dich nicht wichtig ist, weil du nicht zu verbergen hast, ist das Gleiche wie zu sagen, das Meinungsfreiheit unwichtig ist, weil man nicht zu sagen hat.