Soviel die Schutern tragen können

Eine Erzählung über das Leben, den Jakobsweg und den inneren Frieden.

Erhältlich als: Taschenbuch / Kindle E-Book

Mit einem Geleitwort von Anasatsia Umrik

Wer bis an das Ende der Welt gehen möchte, ist gut beraten, sich zu überlegen, mit welcher Last man sich auf den Weg macht. Die Entscheidungen, die wir treffen, können einen Spaziergang schnell in eine Qual verwandeln. Eine wirkliche Freiheit erlangen wir, indem wir lernen, uns nicht an unnötige Dinge zu klammern. In diesem kleinen Buch erzähle ich meine Geschichte. Ich beschreibe, wie ich über das Loslassen in die persönliche Unabhängigkeit gelangen konnte. Vielleicht finden sie in meinen Zeilen die Inspiration, einen eigenen Weg zu beginnen. Es würde mich freuen, den Anstoß zu einer positiven Veränderung beitragen zu können.

Marco Schulz, published 05/2024 / 2. Auflage / 137 Seiten / ISBN: 979-8282740042


Der Blog [EnRebaja.wordpress.com] der während des Jakonsweges entstanden ist, enthält natürlich noch viele weitere interessante Geschichten. ein BEsuch dort lohnt sich durchaus.

Wie man Bitcoin kauft und damit bezahlen kann

Für viele ist Bitcoin (BTC) ein reines Spekulationsobjekt, mit dem sie ausschließlich Geld verdienen wollen. Die Kryptowährung Bitcoin eignet sich aber auch hervorragend zum Bezahlen. Um mit Bitcoin zu bezahlen benötigt man kein tiefgreifendes technisches Wissen. Es können auch bereits mit vergleichsweise geringen Beträgen zum Beispiel 10 Euro Bitcoin gekauft werden. Alles was man für den Anfang benötigt wird in diesem Artikel leicht verständlich erklärt.

Um den ersten Bitcoin zu kaufen benötigt man reguläres Bankkonto, 20 € und circa 10 Minuten Zeit. Je nach Bank dauert die Überweisung von Euro bis diese als Bitcoin gutgeschrieben wird, bis zu einem Tag. Übrigens können auch alle Dienstleistungen von elmar-dott.com über Bitcoin bezahlt werden.

Wer möchte, kann sich die Reportage des digitalen Aktivisten als Einstieg zu Bitcoin hier anschauen. Um Bitcoin zu verwenden muss man Bitcoin aber nicht verstehen.

Bevor wir die erste Transaktion starten müssen wir ein Wallet erstellen. Wallet ist die englische Bezeichnung für Geldbörse. Das heißt, das ein Bitcoin Walltet nichts anderes als eine digitale Geldbörse ist. Das Programm mit dem man ein Wallet anlegen und verwalten kann ist der typischen BankingApp sehr ähnlich. Wallets lassen sich auf Computern, Smartphones und Tablets (Android & iPhone/ iPad) problemlos einrichten. Es gibt aber auch Hardware Wallets, die ähnlich wie ein USB Stick funktionieren und die Bitcoins dort speichern.

Der wichtigste Unterschied zwischen einem Bankkonto und einem Wallet ist, das die Bitcoins die auf dem eigene Wallet abgelegt sind, tatsächlich mir gehören. Denn es gibt keine Bank oder andere Institution die Zugriff auf dieses Wallet hat. Man kann Bitcoin die im eigene Wallet gespeichert sind mit dem Bargeld vergleichen, das man in seiner Brieftasche hat. Schauen wir uns daher im ersten Schritt an, wie man sein eigenes Wallet anlegt. Hierfür nutzen wir die freie Open Source Software Electrum. Das Electrum Bitcoin Wallet wurde in Phyton 3 entwickelt und ist für: Linux, Windows, MacOS und Android verfügbar.

Schritt 1: Ein Wallet erstellen

Nachdem die App heruntergeladen wurde und gestartet ist, können wir loslegen und unser erstes Bitcoin Wallet anlegen. Zuerst vergeben wir eine Namen für unser Wallet und drücken auf Next. Anschließend werden wir gefragt welchen Wallet Typen wir anlegen möchten. Hier belassen wir es bei dem Standard. Anschließend müssen wir einen Seed erzeugen. Der Seed (dt. Samen) sind 12 zufällig erstellte Wörter, die wir über die Schaltfläche Option um eigene Begriffe / Zeichenketten erweitern können. Die festgelegten Begriffe (Seed) sind äußerst wichtig und müssen sicher aufbewahrt werden. Am Besten auf ein Stück Papier schreiben.

Nachdem die App heruntergeladen wurde und gestartet ist, können wir loslegen und unser Bitcoin Wallet anlegen. Zuerst vergeben wir einen Namen für unser Wallet und drücken auf Next. Anschließend werden wir gefragt welchen Wallet Typen wir anlegen möchten. Hier belassen wir es bei dem Standard. Anschließend müssen wir eine Seed erzeugen. Der Seed (dt. Samen) sind 12 zufällig erstellte Wörter, die wir über die Schaltfläche Option um eigene Begriffe / Zeichenketten erweitern können. Die festgelegten Begriffe (Seed) sind äußerst wichtig und müssen sicher aufbewahrt werden. Am Besten auf ein Stück Papier schreiben. Der Seed ermöglicht den vollen Zugriff auf das persönliche Wallet. Mit dem Seed kann man sein Wallet auf jedes beliebige Gerät problemlos übertragen. Anschließend wird noch ein sicheres Passwort vergeben und die Wallet Datei verschlüsselt. Damit haben wir bereits unser eigenes Bitcoin Wallet angelegt, mit dem wir in der Lage sind Bitcoin zu versenden und zu empfangen.

Auf diese Art und Weise lassen sich beliebig viele Wallets erstellen. Viele Leute nutzen 2 oder mehr Wallets gleichzeitig. Dieses Verfahren nennt sich Proxy Pay oder auf deutsch Stellvertreter Weiterleitung. Diese Maßnahme verschleiert den tatsächlichen Empfänger und soll verhindern das Transferdienste Transaktionen an unliebsame Empfänger verweigern können.

Um die eigene Euros in Bitcoin zu verwandeln wird ein sogenannter Broker benötigt. An diesen Broker überweist man Euros oder andere Währungen und erhält dafür Bitcoin. Die Bitcoin werden zuerst auf ein Wallet das der Broker verwaltet übertragen. Von diesem Wallet kann man bereits Bitcoin an ein beliebiges anderes Wallet senden. Solange die Bitcoin aber noch im Wallet des Brokers liegen kann der Broker das Wallet sperren oder die darauf befindlichen Bitcoin stehlen. Erst wenn wir die gekauften Bitcoin auf ein selbstverwaltetes Wallet transferieren, wie wir es in Schritt 1 erstellt haben sind die Coins auch in unserem Besitz und keine außenstehende Person hat noch darauf Zugriff.

Das Problem welches entstehen kann, ist das diese Brokerdienste auch Krypto-Börsen genannt, eine Liste von Bitcoin Wallets führen können zu denen sie keine Transaktionen senden. Um dies zu umgehen transferiert man seine Bitcoins von dem Wallet der Bitcoin Börse, wo man seine Coins gekauft hat auf ein eigenes Wallet. Mann kann auch mehrere Wallets nutzen um Zahlungen zu empfangen. Diese Strategie erschwert die Nachverfolgung von Zahlungströmen. Das Geld was auf verschiedenen Wallets eingegangen ist lässt sich nun problemlos auf ein zentrales Wallet transferieren, auf dem man seine Coins ansparen kann. Es ist wichtig zu wissen, das auch bei dem Versand von Bitcoin Gebühren fällig werden. Genau so wie bei einem Girokonto.

Transaktionsgebühren für Bitcoin verstehen

Jedes Mal, wenn eine Transaktion durchgeführt wird, wird sie in einem Block gespeichert. Diese Blöcke haben eine begrenzte Größe von 1 MB, was die Anzahl der Transaktionen pro Block limitiert. Da die Anzahl der Transaktionen, die in einen Block passen, begrenzt ist, konkurrieren die Nutzer darum, dass ihre Transaktionen in den nächsten Block aufgenommen werden. Hier kommen die Bitcoin Transaktionsgebühren ins Spiel. Nutzer bieten Gebühren an, um ihre Transaktionen für Miner attraktiver zu machen. Je höher die Gebühr, desto wahrscheinlicher wird die Transaktion schneller bestätigt. Die Höhe der Gebühren hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Netzwerkauslastung: Bei hoher Auslastung steigen die Gebühren, da mehr Nutzer ihre Transaktionen priorisieren möchten.
  • Transaktionsgröße: Größere Transaktionen benötigen mehr Platz im Block und verursachen daher höhere Gebühren.
  • Marktbedingungen: Die allgemeine Nachfrage nach Bitcoin und die Marktvolatilität können die Gebühren beeinflussen.

Die meisten Wallets berechnen die Gebühren automatisch basierend auf diesen Faktoren. Einige Wallets bieten jedoch die Möglichkeit, die Gebühren manuell anzupassen, um entweder Kosten zu sparen oder eine schnellere Bestätigung zu erzielen.

Die Bitcoin Transaktionsgebühren sind nicht festgelegt und können stark variieren. Bitcoin-Transaktionen können je nach Höhe der Gebühren innerhalb von Minuten bis Stunden bestätigt werden. Die Gebühren bei Bitcoin werden nicht anhand des Wertes der Transaktion (also wie viel Bitcoin du sendest) berechnet, sondern basieren auf der Größe der Transaktion in Bytes. Die Gebühr, die du zahlst, wird in Satoshis pro Byte (sat/byte) angegeben. Ein Satoshi ist die kleinste Einheit von Bitcoin (1 BTC = 100 Millionen Satoshis).

Wieviele Satoshi man für 1 € bekommt erfahrt ihr auf coincodex.com und die aktuelle Transaktionsgebühr findet ihr auf bitinfocharts.com

Anmerkungen zur Anonymität von Bitcoin

Wenn man mit Bitcoin bezahlt sendet man Coins von seinem Wallet zu einem Empfängerwallet. Diese Transaktion ist öffentlich einsehbar. Grundsätzlich wird beim Anlegen eines Wallets über Sotware wie Electrum nicht gespeichert wer der Besitzer des Wallet ist. Dennoch lassen sich Rückschlüsse zum Besitzer eines Wallets über die Transaktionen herleiten. Man kann durch die Verwendung mehrere Wallets die Zuordnung zu einer realen Person erschweren und Geldflüsse verschleiern. Aber eine 100% Anonymität kann nicht gewährleistet werden. Nur Bargeld bietet absolute Anonymität.

Dennoch hat Bitcoin gegenüber Bargeld einige Vorteile. Wer viel auf Reisen ist und sein Geld nicht auf dem Bankkonto liegen haben möchte kann problemlos sehr hohe Beträge mit sich führen, ohne das diese bei Grenzübertritten aufgefunden und eingezogen werden können. Auch vor Diebstal ist man recht gut geschützt. Wer sein Wallet in einer verschlüsselten Datei auf verschiedenen Datenträgen sichert kann es mittels der Seed leicht wieder herstellen.

Schritt 2: Bitcoin kaufen

Bevor wir uns daran machen können Bitcoin zu verwenden müssen wir zu ersteinmal Bitcoin in unseren Besitz bringen. Das gelingt uns recht einfach in dem wir Bitcoin kaufen. Da Bitcoin je nach Kurs mehrere tausend Euro wert sein kann, ist es sinnvol Teiel eines Bitcoin zu kaufen. Wie bereits erwähnt die kleinste Einheit eines Bitcoin ist Satoshi und entspricht einem μBTC (1 BTC = 100 Millionen Satoshis). Btcoin kauft man am einfachsten über eine offizielle Bitcoin Börse. Eine sehr leicht zu verwendende Börse ist Wallet of Satoshi für Android & iPhone.

Mit dieser App kann man Bitcoin kaufen, empfangen und versenden. Nach dem man das Wallet of Satoshi auf seinem Smartphone installiert hat und das Wallet eingerichtet ist kann man über das Menü auch sofort per Banküberweisung mit nur 20 Euro Satoshis kaufen.
Ein sehr praktisches Detail ist das man mit dem Wallet of Satoshi auch Bitcoin über andere Währungen wie beispielsweise US Dollar kaufen kann. Das ist hervorragend für internationale Geschäftsbeziehungen, wo man sich nun nicht mehr mit allen möglichen Wechselkursen umher schlagen muss. Da aus meiner Überlegung Bitcoin ein alternatives Zahlungsmittel ist ist es für mich sinnvoll stets ein Betrag von 200 bis 500 Euro im Wallet of Satoshi zu belassen. Alles was darüber hinausgeht wird auf das Electrum Wallet übertragen. Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn Wallet of Satoshi basiert auf dem Lightning Netzwerk und ist ein privater Anbieter. Treu nach dem Motto Vorsicht ist besser als Nachsicht. Diese Strategie spart außerdem auch Transaktionsgebühren, was sich besonders bei micro payments von wenigen Euros zu einem stattlichen Betrag aufsummieren kann.

Schritt 3: Mit Bitcoin bezahlen

Um mit Bitcoin bezahlen zu können benötigt man eine gültige Wallet Adresse. Diese Adresse ist in der Regel eine lange kryptische Zeichenkette. Da bei der manuellen Eingabe schnell etwas schiefgehen kann wird diese Adresse oft als QR Code angegeben.

Um eine Zahlung zum Beispiel über das Wallet of Satoshi an ein beliebiges Bitcoin Wallet durchzuführen wird entweder die Zeichenkette oder besser der QR Code benötigt. Dazu öffnet man die Applikation drückt auf den Button senden und scannt dann mit der Kamera den QR Code des Wallets wohin die Bitcoin gehen sollen.

Wenn ihr beispielsweise an das Wallet of Satoshi Bitcoin sendet sind alle Transaktion vollständig transparent. Deswegen könnt Ihr auch an ein anonymes Wallet Bitcoin senden. In Schritt 1 habe ich breites gezeigt wie das Electrum Wallet erstellt wird. Nun schauen wir uns an wie wir An die Adresse des Wallets gelangen. Dazu gehen wir im Menü von Electrum auf den Eintrag Wallet und wählen den Punkt Information aus. Dann erhalten wir eine Anzeige wie im folgenden Screenshot.

Der Master Public Key ist die Zeichenkette für unser Wallet an das Bitcoins gesendet werden können. Drückt man rechts unten in dem Feld auf das QR Symbol erhält man den zugehörigen QR Code der als Bilddatei gespeichert werden kann. Wenn ihr nun Überweisungen von einer Bitcoin Börse wie dem Wallet of Satoshi durchführt weis die Börse nicht wer der Inhaber ist. Um das herauszubekommen sind wiederum aufwendige Analysen notwendig.

Stabilität in der Krise – business continuity & disaster recovery

Den Satz: lieber man hat als man hätte, hat sicher jeder einzelne von uns bereits am eigenen Leibe erfahren, ganz egal ob im beruflichen oder privaten Umfeld. Hätte man doch bloß nicht auf den schädlichen Link in der E-Mail geklickt oder so ähnlich, geht es einem dann durch den Kopf. Wenn das Kind aber erst einmal in den Brunnen gefallen ist, dann ist es auch schon zu spät für eine Vorsorge.

Was im Privaten meist nur ärgerlich ist, kann im Geschäftsumfeld aber rasch existenzbedrohend werden. Aus diesem Grunde ist es wichtig, sich rechtzeitig ein Sicherheitsnetz für den möglichen Schadensendfall aufzubauen. Leider wird in vielen Unternehmen das Thema Notfallwiederherstellung und Geschäftskontinuität nicht angemessen beachtet, was dann im Ernstfall zu hohen finanziellen Verlusten führt.

Die Menge an möglichen Bedrohungsszenarien ist lang. Das Eintreten mancher Szenarien ist wahrscheinlicher als andere. Deswegen gilt es, eine realistische Risikobewertung durchzuführen, die einzelne Optionen gewichtet. Das hilft, die entstehenden Kosten nicht ausufern zu lassen.

Die Corona-Pandemie war für viele Menschen ein einschneidendes Erlebnis. Besonders die staatlich auferlegten Hygieneregeln stellten viele Betriebe vor enorme Herausforderungen. Hier sei das Stichwort Homeoffice genannt. Um der Lage Herr zu werden, wurden Arbeitnehmer kurzerhand heimgeschickt, um von dort aus zu arbeiten. Da es speziell im deutschsprachigen Raum keine etablierte Kultur und noch viel weniger eine vorhandene Infrastruktur für Heimarbeit gab, musste diese unter sehr hohem Druck kurzerhand erschaffen werden. Das geschah natürlich nicht ohne Reibungspunkte.

Es muss aber nicht immer gleich ein drastisches Ereignis sein. Auch ein profaner Stromausfall oder eine Netzüberspannung können erheblichen Schaden verursachen. Es muss auch kein Gebäudebrand oder eine Überschwemmung sein, die zu sofortigem Stillstand führen. Auch ein Hackerangriff zählt in die Kategorie ernstzunehmender Bedrohungslagen. Damit soll es auch gut sein. Ich denke die Problematik ist mit diesen Beispielen ausführlich dargelegt. Kümmern wir uns daher zu Beginn um die Frage was man als gute Vorsorge bereits leisten kann.

Die am leichtesten umzusetzende und auch wirkungsvollste Maßnahme ist eine umfangreiche Datensicherung. Damit auch wirklich keine Daten verloren gehen, hilft es, die verschiedenen Daten aufzulisten und zu kategorisieren. In eine solche Tabelle gehören Informationen über die Speicherpfade, die zu sichern sind, ungefährer Speicherverbrauch, Priorisierung nach Vertraulichkeit und Kategorie der Daten. Diese Kategorien sind unter anderem Projektdaten, Austreibungen, E-Mail-Korrespondenz, Finanzbuchhaltung, Zulieferlisten, Lohnabrechnungen und so weiter. Es ist natürlich klar, dass im Rahmen des Datenschutzes nicht jeder im Unternehmen berechtigt ist, die Information zu lesen. Deswegen gilt es, verdauliche Daten durch Verschlüsselung zu schützen. Je nach Schutzklasse kann es sich um ein einfaches Passwort für komprimierte Daten handeln oder ein kryptografisch verschlüsseltes Verzeichnis oder eine verschlüsselte Festplatte. Die Frage, wie oft eine Datensicherung ausgeführt werden sollte, ergibt sich aus der Häufigkeit der Änderung der originalen Daten. Je häufiger die Daten verändert werden, umso kürzer sollten die Intervalle der Datensicherung sein. Ein anderer Punkt ist der Zielspeicher der Datensicherung. Ein komplett verschlüsseltes Archiv, das lokal im Unternehmen liegt, kann nach erfolgreichem BackUp durchaus auf einen Cloud-Speicher hochgeladen werden. Diese Lösung kann allerdings bei großen Datenmengen kostspielig werden und ist daher nicht unbedingt für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) geeignet. Ideal ist es natürlich, wenn es von einer Datensicherung mehrere Replikationen gibt, die an verschiedenen Orten aufbewahrt werden.

Es nützt natürlich wenig, umfangreiche Sicherungen zu erstellen, um dann im Ernstfall festzustellen, dass diese fehlerhaft sind. Deswegen ist eine Verifikation der Sicherung enorm wichtig. Professionelle Werkzeuge für Datensicherung enthalten einen Mechanismus, der die geschriebenen Daten mit dem Original vergleicht. Das Linux-Kommando rsync nutzt ebenfalls diesen Mechanismus. Ein einfaches copy & paste erfüllt die Anforderung nicht. Aber auch ein Blick auf die Dateigröße der Sicherung ist wichtig. Hier lässt sich schnell erkennen ob Informationen fehlen. Natürlich lässt sich noch viel mehr zum Thema Backup sagen, das würde aber an dieser Stelle zu weit führen. Wichtig ist das richtige Verständnis für die Thematik zu entwickeln.

Wenn wir einen Blick auf die IT-Infrastruktur von Unternehmen werfen, stellen wir sehr schnell fest, dass die Bereitstellung von Softwareinstallationen überwiegend ein manueller Prozess ist. Wenn wir uns überlegen, dass beispielsweise ein Rechensystem aufgrund eines Hardwarefehlers seinen, Dienst nicht mehr verrichten kann, gilt es auch hier eine geeignete Strategie zur Nothilfe in der Hand zu haben. Die zeitintensive Arbeit beim Auftreten von Hardwarefehlern ist das Aufspielen der Programme nach einem Gerätetausch. Nun macht es für viele Unternehmen aus Kostengründen wenig Sinn, eine redundante Infrastruktur bereitzuhalten. Eine bewährte Lösung kommt aus dem Bereich DevOps und nennt sich Infrastructure as a Code (IaaC). Hier geht es vor allem darum, Dienste wie E-Mail oder Datenbanken etc. via Script bereitzustellen. Für den Business Continuity & Desaster Recovery Ansatz genügt es wenn die automatisierte Installation beziehungsweise Aktualisierung manuell angestoßen wird. Dabei sollte man nicht auf proprietäre Lösungen von möglichen Cloud Anbietern setzen sondern frei verfügbare Werkzeuge nutzen. Denn ein mögliches Worst Case Szenario ist auch eine Preiserhöhung des Cloud Anbieters oder für Unternehmen nicht akzeptable Änderungen der Geschäftsbedingungen die einen schnellen Wechsel nötig machen können. Basiert die Automatisierungslösung auf einer speziellen Technologie die andere Anbieter nicht bereitstellen können, gestaltet sich ein schneller Wechsel äußerst schwierig.

Auch auf die Flexibilität der Angestellten sollte geachtet werden. Die Anschaffung von Notebooks anstatt Desktoprechner erlaubt eine hohe Mobilität. Das inkludiert natürlich auch die Erlaubnis, den Laptop mit heim nehmen zu dürfen und sich von dort in das Firmennetzwerk einzuwählen. Teams, die Anfang 2020 bereits mit Homeoffice vertraut waren, konnten nahezu nahtlos ihre Arbeit von zu Hause fortsetzen. Das hat den entsprechenden Unternehmen einen gewaltigen Wettbewerbsvorteil verschafft. Es ist auch davon auszugehen, dass im Rahmen der digitalen Transformation große repräsentative Firmenzentralen immer weniger Bedeutung haben. Die Teams organisieren sich dann flexibel mit modernen Kommunikationswerkzeugen remote. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass ein solches Setup in den meisten Fällen die Produktivität steigert. Ein verschnupfter Kollege, der sich dennoch in der Lage fühlt, sein Pensum zu leisten, kann so unbesorgt zur Arbeit erscheinen, ohne dass die Kollegen Gefahr laufen, auch angesteckt zu werden.

Wir sehen schon, wie weit sich dieses Thema denken lässt. Die Herausforderung besteht allerdings darin, eine schrittweise Transformation durchzuführen. Denn in aller Konsequenz entsteht als Ergebnis eine dezentrale Struktur, die mit Redundanzen arbeitet. Genau diese Redundanzen verschaffen bei einer Störung genügend Handlungsspielräume gegenüber einer zentralisierten Struktur. Redundanzen verursachen natürlich einen zusätzlichen Kostenfaktor. Die Ausstattung von Arbeitnehmern mit einem Laptop anstatt eines stationären Desktop-PCs ist in der Anschaffung etwas teurer. Mittlerweile ist die Preisdifferenz der beiden Lösungen nicht mehr so dramatisch wie noch zur Jahrtausendwende, und die Vorteile überwiegen allerdings. Die Transformation hin, die Geschäftsfähigkeit bei Störungen aufrechtzuerhalten, bedeutet nicht, dass man nun sofort loszieht und allen Arbeitnehmern neues Equipment kauft. Nachdem festgestellt wurde, was für das Unternehmen notwendig und sinnvoll ist, können Neuanschaffungen priorisiert werden. Kollegen, deren Geräte abgeschrieben und für einen Austausch vorgesehen sind, erhalten indessen Equipment der neuen Unternehmensrichtlinie nach. Nach diesem Vorbild folgt man nun auch in allen anderen Bereichen. Diese schrittweise Optimierung erlaubt einen guten Lernprozess und stellt sicher, dass jeder bereits abgeschlossene Schritt auch tatsächlich korrekt umgesetzt wurde.

Neue Talente braucht das Land

Wer als Freiberufler Akquise für neue Aufträge betreibt, erlebt seit einiger Zeit markante Veränderungen. Immer weniger Unternehmen haben kaum noch direkten Kontakt zu ihren Auftragnehmern bei der Beauftragung. Personalvermittlungsfirmen drängen sich immer mehr zwischen Unternehmen und selbstständigen Auftragnehmern.

Wenn im Projekt Spezialwissen benötigt wird, greifen Unternehmen gern auf externe Fachkräfte zurück. Dieses Vorgehen gibt den Firmen grösstmögliche Flexibilität bei der Kostenkontrolle. Aber auch die Freelancer haben ihren Vorteil mit dieser Praktik. Sie können sich ausschließlich um Themen kümmern, für die sie ein starkes Interesse haben. So vermeidet man für langweilige routinierte Standardaufgaben eingesetzt zu werden. Aufgrund der Erfahrung in unterschiedlichen Organisationsstrukturen und der Vielfalt der Projekte haben selbstständige Auftragnehmer ein breites Portfolio an unkonventionellen Lösungsstrategien. Diese Wissensbasis ist für Auftraggeber sehr attraktiv, auch wenn ein freiberuflicher externer Mitarbeiter im ersten Moment teurer ist als sein fest angestellter Kollege. Freiberufler können aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrung positive Impulse in das Projekt tragen, die einen Stillstand überwinden.

Leider bemühen sich Unternehmen seit einiger Zeit nicht mehr eigenständig darum, die benötigten Fachkräfte zu gewinnen. Der Aufgabenbereich der Personalbeschaffung ist mittlerweile nahezu überall an externe Vermittlungsfirmen ausgelagert. Diese sogenannten Recruitment-Firmen werben nun damit, für offene Positionen die optimal geeigneten Kandidaten zu finden und für eine Besetzung vorzuschlagen. Schließlich können diese Personalvermittler auf einen großen Pool an Bewerberprofilen zugreifen. Unternehmen, die eine freie Stelle besetzen wollen, wissen oft nicht, wie Spezialisten zu finden sind und wie diese direkt kontaktiert werden können. Deswegen ist das Angebot der Vermittlungsfirmen auch für mittelständische Unternehmen attraktiv. Nach ausreichend persönlicher Erfahrung habe ich über die Jahre ein völlig anderes Bild gewonnen. Von dem, was ich erlebt habe, ist das, was Recruitment-Firmen versprechen, weit von dem entfernt, was sie tatsächlich leisten.

Eigentlich finde ich die Idee, einen eigenen Vermittler für mich zu haben, der meine Auftragsakquise übernimmt, sehr reizvoll. Es ist wie in der Film- und Musikbranche. Man hat einen Agenten, der einem den Rücken frei hält und regelmäßig Feedback gibt. So bekommt man ein Bild über gefragte Technologien, in denen man sich etwa weiterbilden kann. Dadurch lasst sich die eigene Marktrelevanz verbessern und sichert eine regelmäßige Beauftragung. Das wäre eigentlich eine ideale Win-Win Situation für alle Beteiligten. Leider ist das was tatsächlich in der Realität passiert, etwas völlig anderes.

Anstatt das Personalvermittler eine gute Beziehung zu ihren Fachkräften aufbauen und deren Entwicklung fördern, agieren diese Recruiter wie schädliche Parasiten. Sie schädigen sowohl die Freiberufler als auch die Unternehmen, die offene Stellen besetzen wollen. Denn im Business geht es nicht darum, für eine Firma wirklich den am besten geeigneten Kandidaten zu finden. Es geht ausschließlich darum, Kandidaten anzubieten, die mit einem möglichst niedrigen Stundenlohn halbwegs auf das gesuchte Profil passen. Ob diese Kandidaten dann wirklich die Dinge können, die sie vorgeben zu können, ist oft fragwürdig.

Das Vorgehen der Personalvermittler ist sehr identisch. Sie versuchen eine großen Pool an aktuellen Bewerberprofilen zu generieren. Diese Profile werden dann mittels automatischer K. I. Texterkennungssysteme auf Schlüsselwörter durchsucht. Dann werden aus den vorgeschlagenen Kandidaten die mit dem geringsten Stundensatz für ein Vorgespräch kontaktiert. Wer in diesem Vorgespräch keine groben Auffälligkeiten zeigt wird dann den unternehmen für einen Interviewtermin vorgeschlagen. Der Gewinn der Vermittlungsfirma ist enorm. Denn sie streichen die Differenz des Stundensatz den der Auftraggeber bezahlt zum Stundensatz den der Selbstständige bekommt ein. Das können in manchen Fällen bis zu 40% ausmachen.

Das ist aber bislang nicht alles, was diese parasitären Vermittler zu bieten haben. Oft verzögern sie noch den Auszahlungstermin für die gestellte Rechnung. Zudem versucht man, das gesamte unternehmerische Risiko auf den Freiberufler abzuwälzen. Das geschieht, indem man sinnlose Haftpflichtversicherungen verlangt, die für die ausgeschriebene Position nicht relevant sind. Als Resultat erhalten Firmen auf freie Stellen dann vermeidliche Fachkräfte, die eher als Hilfsarbeiter zu deklarieren sind.

Nun könnte man sich fragen, wieso die Firmen dennoch weiterhin mit den Vermittlern zusammenarbeiten. Ein Grund ist auch die aktuelle politische Situation. So gibt es seit ca. 2010 beispielsweise in Deutschland Gesetze, die eine Scheinselbstständigkeit verhindern sollen. Unternehmen, die direkt mit Freelancern zusammenarbeiten, werden oft durch Rentenversicherungen bedrängt. Das sorgt für sehr viele Unsicherheiten und dient nicht dem Schutz der Freiberufler. Es sichert ausschließlich das Geschäftsmodell der Vermittlerfirmen.

Ich habe mir mittlerweile angewöhnt kommentarlos und unverzüglich aufzulegen wenn ich verschiedene Grundmuster bemerke. Solche Telefonate sind Zeitverschwendung und führen zu nichts außer das man sich über die Dreistigkeit der Personalvermittler ärgert. Wichtigstes Indiz für unseriöse Recruiter ist das am Telefon auf einmal eine völlig andere Person ist als die die eine zu erst kontaktiert hat. Hat diese Person dann noch einen sehr starken indischen Akzent kann man sich zu 100% sicher sein mit einem Callcenter verbunden zu sein. Auch wenn die Nummer als Vorwahl England anzeigt sitzen die Leuten tatsächlich irgendwo in Indien oder Pakistan. Nichts das die Seriosität unterstreichen würde.

Ich habe mich im Laufe der vielen Jahre meiner Karriere auf diversen Jobportalen registriert. Mein Fazit is das man sich die Zeit dafür sparen kann. 95% aller Kontakte die darüber zustande kamen sind Recruiter wie zuvor beschrieben. Diese Leute haben dann die Masche das du sie als Kontakt speicherst. Es ist aber naiv zu glauben das es bei diesen sogenannten Netzwerkanfragen wirklich um den direkten Kontakt geht. Sinn und Zweck dieser Aktion ist es an die Kontaktliste zu kommen. Denn viele Portale wie XING und LinkedIn haben die Einstellung das Kontakte die Kontakte aus der eigenen Liste sehen oder auch über die Netzwerkfunktion angeboten bekommen. Diese Kontaktlisten können bares Geld wert sein. So finden sich dort Abteilungsleiter oder andere Professionals die es sicher lohnt einmal anzuschreiben. Daher habe ich in allen sozialen Netzwerken auch den Zugriff der Freundesliste auch für Freunde deaktiviert. Zudem lehne ich pauschal alle Verbindungsanfragen von Personen mit dem Titel Recruitment ausnahmslos ab. Meine Präsenz in sozialen Netzwerken dient mittlerweile nur noch dazu den Profilnahmen gegen Identitätsdiebstahl zu sichern. Die meisten Anfragen auf das Zusenden eines Lebenslaufs beantworte ich nicht mehr. Aber auch meine persönlichen Informationen zu Aufträgen, Studium und Arbeitgebern trage ich nicht in diese Netzwerkprofile ein. Wer mich erreichen möchte dem gelingt dies über meine Homepage.

Eine andere Angewohnheit, die ich mir über die Jahre zugelegt habe, ist niemals als Erstes über meine Gehaltsvorstellung zu sprechen. Wenn mein Gegenüber keine konkrete Zahl nennen kann, die sie bereit sind, für meine Dienste zu zahlen, wollen sie nur Daten abgreifen. Also ein weiterer Grund, das Gespräch abrupt zu beenden. Es geht auch keine dieser Leute an, was ich bereits in früheren Projekten an Stundensatz hatte. Sie nutzen diese Information ausschließlich, um den Preis zu drücken. Wer etwas sensibel ist und keine unhöfliche Antwort geben möchte, nennt einfach einen sehr hohen Stundensatz beziehungsweise Tagessatz.

Wir sehen, es ist gar nicht so schwer, die wirklichen schwarzen Schafe sehr schnell an ihrem Verhalten zu erkennen. Mein Rat ist, sobald eines der zuvor beschriebenen Muster vorkommt, Zeit und vor allem Nerven zu sparen und einfach das Gespräch zu beenden. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass, wenn sich die Vermittler wie beschrieben verhalten werden, definitiv keine Vermittlung zustande kommen. Es ist dann besser, seine Energie auf realistische Kontakte zu konzentrieren. Denn es gibt auch wirklich gute Vermittlungsfirmen. Diese sind an einer langen Zusammenarbeit interessiert und verhalten sich völlig anders. Sie unterstützen und geben Hinweise zur Verbesserung des Lebenslaufes und beraten Unternehmen bei der Formulierung realistischer Stellenangebote.

Leider befürchte ich, dass sich die Situation weiterhin von Jahr zu Jahr verschlechtern wird. Auch der Einfluss der wirtschaftlichen Entwicklung und die breite Verfügbarkeit neuer Technologien werden den Druck auf den Arbeitsmarkt weiter erhöhen. Weder Unternehmen noch Auftragnehmer werden in der Zukunft weiter Chancen haben, wenn sie sich nicht an die neue Zeit anpassen und andere Wege gehen.


Podcast

Nativen Git Server unter Linux aufsetzen

Wer sein Git-Repository zur gemeinsamen Bearbeitung für Quelltexte benutzen möchte, benötigt einen Git-Server. Der Git Server ermöglicht die Kollaboration mehrere Entwickler auf der gleichen Codebasis. Die Installation des Git-Clients auf einem Linux Server ist zwar ein erster Schritt zur eigenen Serverlösung, aber bei Weitem nicht ausreichend. Um den Zugriff mehrere Personen auf ein Code Repository zu ermöglichen, benötigen wir eine Zugriffsberechtigung. Schließlich soll das Repository öffentlich über das Internet erreichbar sein. Wir möchten über die Benutzerverwaltung verhindern, dass unberechtigte Personen den Inhalt der Repositories lesen und verändern können.

Für den Betrieb eines Git-Servers gibt es viele hervorragende und komfortable Lösungen, die man einer nativen Serverlösung vorziehen sollte. Die Administration eines nativen Git Servers erfordert Linux Kenntnisse und wird ausschließlich über die Kommandozeile bewerkstelligt. Lösungen wie beispielsweise der SCM-Manager haben eine grafische Benutzeroberfläche und bringen viele nützliche Werkzeuge zur Administration des Servers mit. Diese Werkzeuge stehen bei einer nativen Installation nicht zur Verfügung.

Wieso sollte man nun Git als nativen Server installieren? Diese Frage lässt sich recht leicht beantworten. Der Grund ist wenn der Server, auf dem das Code Repository bereitgestellt werden soll, nur wenige Hardware-Ressourcen besitzt. Besonders der Arbeitsspeicher ist in diesem Zusammenhang immer ein wenig problematisch. Gerade bei angemieteten Virtuellen Private Servern (VPS) oder einem kleinen RaspberryPI ist das oft der Fall. Wir sehen also, es kann durchaus Sinn ergeben, einen nativen Git Server betreiben zu wollen.

Als Voraussetzung benötigen wir einen Linux-Server, auf dem wir den Git-Server installieren können. Das kann ein Debian oder Ubuntu Server sein. Wer CentOS oder andere Linux Distributionen verwendet, muss anstatt APT zur Softwareinstallation den Paketmanager seiner Distribution nutzen.

Wir beginnen im ersten Schritt mit der Aktualisierung der Pakete und der Installation des Git-Clients.

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade 
sudo apt-get install git


Als zweiten Schritt erstellen wir einen neuen Benutzer mit dem Namen git und legen für diesen ein eigenes home Verzeichnis an und aktivieren dort den SSH-Zugriff.

sudo useradd --create-home --shell /bin/bash git
sudo su - git
cd /home/git/
mkdir .ssh/ && chmod 700 .ssh/ 
touch .ssh/authorized_keys
chmod 600 .ssh/authorized_keys


Nun können wir im dritten Schritt in dem neu angelegten home Verzeichnis des git Users unsere Git-Repositories erstellen. Diese unterscheiden sich gegenüber dem lokalen Arbeitsbereich darin, dass diese den Source Code nicht ausgecheckt haben.

mkdir /home/git/repos/project.git 
cd /home/git/repos/project.git
git init --bare


Leider sind wir noch nicht ganz fertig mit unserem Vorhaben. Im vierten Schritt müssen wir die Benutzerberechtigung für das erstellte Repository setzen. Dies geschieht durch das Ablegen des öffentlichen Schlüssels auf dem Git Server für den SSH-Zugriff. Dazu kopieren wir den Inhalt aus der Datei unseres privaten Schlüssels in die Datei /home/git/.ssh/authorized_keys in eine eigene Zeile. Möchte man nun vorhandenen Nutzern den Zugriff verwehren, kommentiert man lediglich mit einem # die zeie des privaten Schlüssels wieder aus.

Wenn alles korrekt durchgeführt wurde, erhält man den Zugriff auf das Repository über folgenden Kommandozeilenbefehl: git clone ssh://git@<IP>/~/<repo>

Dabei ist <IP> durch die tatsächliche Server-IP zu ersetzen. Für unser Beispiel lautet der korrekte Pfad für <repo> project.git es ist also das von uns erstellte Verzeichnis für das Git-Repository.

Auf dem nativen Git Server können mehrere Repositories angelegt werden. Dabei gilt zu beachten, dass alle berechtigenden Nutzer auf alle so angelegenen Reposiories lesenden und schreibenden Zugriff haben. Das lässt sich nur dadurch einschränken, dass auf dem Linux-Server der unsere Git-Repositories bereitstellt, mehrere Benutzer auf dem Betriebssystem angelegt werden, denen dann die Repositories zugewiesen werden.

Wir sehen, dass eine native Git Server Installation zwar schnell umgesetzt werden kann, diese aber für die kommerzielle Softwareentwicklung nicht ausreichend ist. Wer gerne experimentiert, kann sich eine virtuelle Maschine erstellen und diesen Workshop darin ausprobieren.

Flaschenhals Pull Requests

Der sichere Umgang mit Source Control Management (SCM) Systemen wie Git ist für Programmierer (Development) und auch Systemadministratoren (Operations) essenziell. Diese Gruppe von Werkzeugen hat eine lange Tradition in der Softwareentwicklung und versetzt Entwicklungsteams in die Lage, gemeinsam an einer Codebasis zu arbeiten. Dabei werden vier Fragen beantwortet: Wann wurde die Änderung gemacht? Wer hat die Änderung vorgenommen? Was wurde geändert? Warum wurde etwas geändert? Es ist also ein reines Kollaborationswerkzeug.

Mit dem Aufkommen der Open Source Code Hosting Plattform GitHub wurden sogenannte Pull Requests eingeführt. Pull Requests ist in GitHub ein Workflow, der es Entwicklern erlaubt, Codeänderungen für Repositories bereitzustellen, auf die sie nur lesenden Zugriff haben. Erst nachdem der Besitzer des originalen Repositories die vorgeschlagenen Änderungen überprüft und für gut befunden hat, werden diese Änderungen von ihm übernommen. So setzt sich auch die Bezeichnung zusammen. Ein Entwickler kopiert sozusagen das originale Repository in seinen GitHub Arbeitsbereich, nimmt Änderungen vor und stellt an den Inhaber des originalen Repositories eine Anfrage, die Änderung zu übernehmen. Dieser kann dann die Änderungen übernehmen und gegebenenfalls noch selbst anpassen oder mit einer Begründung zurückweisen.

Wer nun glaubt, dass GitHub besonders innovativ war, der irrt. Denn dieser Prozess ist in der Open Source Community ein ‚sehr‘ alter Hut. Ursprünglich nennt man dieses Vorgehen Dictatorship Workflow. Das 1990 zum ersten Mal veröffentlichte kommerzielle SCM Rational Synergy von IBM basiert genau auf dem Dictarorship Workflow. Mit der Klasse der verteilten Versionsverwaltungswerkzeuge, zu denen auch Git gehört, lässt sich der Dictatorship Worflow recht einfach umsetzen. Also lag es auf der Hand das GitHub diesen Prozess seinen Nutzern auch zur Verfügung stellt. Lediglich die Namensgebung ist von GitHub weitaus ansprechender gewählt. Wer beispielsweise mit der freien DevOps Lösung GitLab arbeitet, kennt Pull Requests unter der Bezeichnung Merge Requests. Mittlerweile enthalten die gängigsten Git-Server den Prozess der Pull Requests. Ohne zu sehr auf die technischen Details zur Umsetzung der Pull Request einzugehen, richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die üblichen Probleme mit denen Open Source Projekte konfrontiert sind.

Entwickler, die sich an einem Open Source Projekt beteiligen möchten, werden Maintainer genannt. Nahezu jedes Projekt hat eine kleine Anleitung, wie man das entsprechende Projekt unterstützen kann und welche Regeln gelten. Für Personen, die das Programmieren erlernen, eignen sich Open Source Projekte hervorragend, um die eigenen Fähigkeiten schnell signifikant zu verbessern. Das bedeutet für das Open Source Projekt, dass man Maintainer mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Erfahrungsschatz hat. Wenn man also keinen Kontrollmechanismus etabliert, erodiert die Codebasis in sehr kurzer Zeit. Wenn das Projekt nun recht groß ist und sehr viele Mainatainer auf der Codebasis agieren, ist es für den Inhaber des Repositories kaum noch möglich, alle Pull Requests zeitnahe zu bearbeiten. Um diesem Bottelneck entgegenzuwirken, wurde der Dictatorship Workflow zum Dictatorship – Lieutenant Workflow erweitert. Es wurde also eine Zwischeninstanz eingeführt, mit der die Überprüfung der Pull Requests auf mehrere Schultern verteilt wird. Diese Zwischenschicht, die sogenannten Lieutenants sind besonders aktive Maintainer mit einer bereits etablierten Reputation. Somit braucht der Dictator nur noch die Pull Requests der Lieutenants zu reviewen. Eine ungemeine Arbeitsentlastung, die sicherstellt, dass es zu keinem Feature Stau durch nicht abgearbeitete Pull Requests kommt. Schließlich sollen die Verbesserungen beziehungsweise die Erweiterungen so schnell wie möglich in die Codebasis aufgenommen werden, um dann im nächsten Release den Nutzern zur Verfügung zu stehen.

Dieses Vorgehen ist bis heute der Standard in Open Source Projekten, um Qualität gewährleisten zu können. Man kann ja nie sagen, wer sich alles am Projekt beteiligt. Möglicherweise mag es ja auch den ein oder anderen Saboteur geben. Diese Überlegung ist nicht so abwegig. Unternehmen, die für ihr kommerzielles Produkt eine starke Konkurrenz aus dem feien Open Source Bereich haben, könnten hier auf unfaire Gedanken kommen, wenn es keine Reglementierungen geben würde. Außerdem lassen sich Maintainer nicht disziplinieren, wie es beispielsweise für Teammitglieder in Unternehmen gilt. Einem beratungsresistenten Maintainer, der sich trotz mehrfachen Bitten nicht an die Vorgaben des Projektes hält, kann man schwer mit Gehaltskürzungen drohen. Einzige Handhabe ist diese Person vom Projekt auszuschließen.

Auch wenn das gerade beschriebene Problem der Disziplinierung von Mitarbeitern in kommerziellen Teams kein Problem darstellt, gibt es in diesen Umgebungen ebenfalls Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt. Diese Probleme rühren noch aus den Anfängen von Visualisierungswerkzeugen. Denn die ersten Vertreter dieser Spezies waren keine verteilten Lösungen, sondern zentralisiert. CVS und Subversion (SVN) halten auf dem lokalen Entwicklungsrechner immer nur die letzte Revision der Codebasis. Ohne Verbindung zum Server kann man faktisch nicht arbeiten. Bei Git ist dies anders. Hier hat man eine Kopie des Repositories auf dem eigenen Rechner, sodass man seine Arbeiten lokal in einem separaten Branch durchführt und wenn man fertig ist, bringt man diese Änderungen in den Hauptentwicklungszweig und überträgt diese dann auf den Server. Die Möglichkeit, offline Branches zu erstellen und diese lokal zu mergen hat einen entscheidenden Einfluss auf die Stabilität der eigenen Arbeit, wenn das Reopsitory in einen inkonsistenten Zustand gerät. Denn im Gegensatz zu zentralisierten SCM Systemen kann man nun weiter arbeiten, ohne darauf warten zu müssen, dass der Hauptentwicklungszweig repariert wurde.

Diese Inkonsistenten entstehen sehr leicht. Es genügt nur eine Datei beim Commit zu vergessen und schon können die Teamkollegen das Projekt nicht mehr lokal kompilieren und sind in der Arbeit behindert. Um diesem Problem Herr zu werden, wurde das Konzept Continuous Integration (CI) etabliert. Es handelt sich dabei nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, um die Integration verschiedener Komponenten zu einer Anwendung. Die Zielstellung bei CI ist die Commit Satge – das Code Repository – in einem konsistenten Zustand zu halten. Dazu wurden Build Server etabliert, die in regelmäßigen Abständen das Repository auf Änderungen überprüfen, um dann den aus dem Quelltext das Artefakt bauen. Ein sehr beliebter und seit vielen Jahren etablierter Build-Server ist Jenkins. Jenkins ging ursprünglich aus dem Projekt Hudson als Abspaltung hervor und übernahm mittlerweile viele weitere Aufgaben. Deswegen ist es sehr sinnvoll, diese Klasse von Tools als Automatisierungsserver zu bezeichnen.

Mit diesem kleinen Abriss in die Geschichte der Softwareentwicklung verstehen wir nun die Probleme von Open Source Projekten und kommerzieller Softwareentwicklung. Dazu haben wir die Entstehungsgeschichte der Pull Request besprochen. Indessen kommt es in kommerziellen Projekten sehr oft vor, dass Teams durch das Projektmanagement gezwungen werden mit Pull Requests zu arbeiten. Für einen Projektleiter ohne technisches Hintergrundwissen klingt es nun sehr sinnvoll, in seinem Projekt ebenfalls Pull Requests zu etablieren. Schließlich hat er die Idee, dass er somit die Codequalität verbessert. Leider ist das aber nicht der Fall. Das Einzige was passiert ist ein Feature Stau zu provozieren und eine erhöhte Auslastung des Teams zu erzwingen, ohne die Produktivität zu verbessern. Denn der Pull Request muss ja von einer kompetenten Person inhaltlich bewertet werden. Das verursacht bei großen Projekten unangenehme Verzögerungen.

Nun erlebe ich es oft, dass argumentiert wird, man könne die Pull Requests ja automatisieren. Das heißt, der Build Server nimmt den Branch, mit dem Pull Request versucht diesen zu bauen und im Fall dass das Kompilieren und die automatisierten Tests erfolgreich sind, versucht der Server die Änderungen in den Hauptentwicklungszweig zu übernehmen. Möglicherweise sehe ich da etwas falsch, aber wo ist die Qualitätskontrolle? Es handelt sich um einen einfachen Continuous Integration Prozess, der die Konsistenz des Repositories aufrechterhält. Da Pull Requests vornehmlich im Git Umfeld zu finden sind, bedeutet ein kurzzeitig inkonsistentes Repository kein kompletten Entwicklungstop für das gesamte Team, wie es bei Subversion der Fall ist.

Interessant ist auch die Frage wie man bei einem automatischen Merge mit semantischen Mergekonflikten umgeht. Die per se kein gravierendes Problem sind. Sicher führt das zur Ablehnung des Pull Requests mit entsprechender Nachricht an den Entwickler, um das Problem mit einem neuen Pull Request zu lösen. Ungünstige Branchstrategien können hier allerdings zu unverhältnismäßigen Mehraufwand führen.

Für die Verwendung von Pull Requests in kommerziellen Softwareprojekten sehe ich keinen Mehrwert, weswegen ich davon abrate, in diesem Kontext Pull Request zu verwenden. Außer einer Verkomplizierung der CI / CD Pipeline und einem erhöhten Ressourcenverbrauch des Automatisierungsservers, der nun die Arbeit doppelt macht, ist nichts passiert. Die Qualität eines Softwareprojektes verbessert man durch das Einführen von automatisierten Unit-Tests und einem testgetriebenen Vorgehen bei der Umsetzung von Features. Hier ist es notwendig, die Testabdeckung des Projekts kontinuierlich im Auge zu behalten und zu verbessern. Statische Codeanalyse und das Aktivieren von Compilerwarnings bringen mit erheblich weniger Aufwand bessere Ergebnisse.

Ich persönlich vertrete die Auffassung, dass Unternehmen, die auf Pull Requests setzen, diese entweder für ein verkompliziertes CI nutzen oder ihren Entwicklern komplett misstrauen und ihnen in Abrede stellen, gute Arbeit abzuliefern. Natürlich bin ich offen für eine Diskussion zum Thema, möglicherweise lässt sich dann eine noch bessere Lösung finden. Von daher freue ich mich über reichliche Kommentare mit euren Ansichten und Erfahrungen im Umgang mit Pull Requests.